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Corina Mäder, ehemalige Tennisspielerin, bei Wenger Vieli
CORINA MÄDER, EHEMALIGE TENNISSPIELERIN
«Was möchte mir das Leben sagen?! Ich glaube, es hat einfach nicht sein sollen.»
12 / 2024
«Was möchte mir das Leben sagen?! Ich glaube, es hat einfach nicht sein sollen.»
Corina Mäders Tenniskarriere war geprägt von vielen Verletzungen. Immer wieder wurde sie zurückgeworfen, musste oft pausieren. Wohl oder übel hatte sie aufgrund dessen schon während ihrer Sportkarriere Zeit, ihre Zukunft neben dem Sport in Angriff zu nehmen. Sie absolvierte ein Fernstudium in Deutschland und schloss einen Bachelor of LAWS ab.
Im Jahr 2021 hat Corina sich dazu entschieden, mit dem Leistungssport aufzuhören und sich vollends auf die berufliche Karriere zu fokussieren. Zurzeit arbeitet sie als Anwaltsassistentin bei Wenger Vieli und studiert an der Uni Fribourg, wo sie im kommenden Jahr schon zum zweiten Mal einen Bachelor of LAW abschliesst, da sie sich vom internationalen Bachelor nichts anrechnen hat lassen können. Doch sie nimmts sportlich und will umso mehr Bestleistungen erbringen.
«Bei meinem letzten grossen Turnier in Montreux fühlte ich mich nochmals richtig gut. Ich war gut in der Partie, hatte Spass und lag in Führung. Noch mehr – es hiess Matchball für mich. Und trotzdem passierte es wieder. Ich musste mich aufgrund einer Verletzung geschlagen geben. Ich bin mit dem Fuss umgeknickt und habe somit das Match verloren. Von diesem Rückschlag habe ich mich nicht mehr erholt. Obwohl ich bisher nicht mit meinem Schicksal haderte, oder besser gesagt, überhaupt daran geglaubt habe, dachte ich in diesem Moment: Was möchte mir das Leben sagen?
«Mit etwas Abstand betrachtet, wäre ich heute vielleicht einige Dinge etwas anders angegangen.
«Heute denke ich nur noch an die Zeit auf dem Tennisplatz zurück, wenn ich damit konfrontiert werde. Da bleiben oftmals nur die schönen Momente und ich vergesse den Schweiss, die Energie und die Nerven, die es mich gekostet hat.
Ich habe es geliebt, zu trainieren und auf dem Platz zu stehen. Dennoch ist rückblickend nicht alles optimal verlaufen.
Niemand kennt mich und meinen Körper so gut wie ich selbst. Ich hätte mehr auf meinen Körper hören sollen und mir mehr Pausen geben müssen. So hätte ich vielleicht auch einige Verletzungen vermeiden können, resp. hätte ich mir mehr Zeit geben müssen, diese auszukurieren.
Doch dies ist ein Prozess, den ich erst über die Jahre gelernt habe und jetzt auch mitnehmen kann. Ich bin daran gewachsen und nehme das jetzt auch in die Arbeitswelt mit.
«Es tut gut, irgendwo Fuss zu fassen.»
Während meiner Tenniskarriere war ich sehr viel unterwegs. Nichts war planbar und alles sehr kurzfristig. Ich habe mich von Turnier zu Turnier geangelt – und dies meist allein. Grundsätzlich kein Problem für mich. Ich bin dadurch sehr selbständig geworden und weiss mir stets zu helfen.
Den geregelten Wochenablauf, den ich jetzt habe, schätze ich dennoch umso mehr.
Der Job als Anwaltsassistentin bei Wenger Vieli ist die optimale Ergänzung zu meinem Studium. Ich habe die Möglichkeit, Einblicke in eine Kanzlei zu erhalten. Dies hilft mir insofern, weil ich später auch als Anwältin arbeiten möchte.
«Seitdem ich aufgehört habe, Tennis zu spielen, verlief alles reibungslos. Das zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.»
Über die Jahre habe ich gemerkt, dass mir der Sport weniger wichtig wurde, dafür mein Studium umso mehr. So haben sich die Prioritäten über die Jahre verändert. Der Ehrgeiz, Bestleistung zu erbringen, ist jedoch geblieben.
Durch meine Erfahrungen im Tennis habe ich aber gelernt, dass ich mir auch im Studium Pausen geben muss, um mich zu erholen. Eine für mich wichtige Erkenntnis nach dem jahrelangen Glauben, zu wenig zu investieren. Ich bin jetzt wieder bereit, hart zu arbeiten.
Seitdem ich mit dem Tennis aufgehört habe, verlief alles reibungslos. Das zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin und ich freue mich auf alles, was kommt. Es stehen mir alle Türen offen.»