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Michal Svajlen, ehemaliger Handballspieler, bei Bitcoin Suisse

MICHAL SVAJLEN, EHEMALIGER HANDBALLSPIELER

Vom Handball zum Krypto!

02 / 2023

Wie bist du bei Bitcoin Suisse gelandet?

Nebst meiner Handballkarriere habe ich mich für das Studium Betriebsökonomie mit der Vertiefung Banking & Finance an der ZHAW entschieden.

Ein Dozent hat Bitcoin mal als «Side-Story» erklärt. Ich erinnere mich aber noch gut daran, weil Bitcoin damals den Wert 1$ hatte. Etwas später im Studium wurde mir die Blockchain-Technologie auf der technischen Ebene nähergebracht. So begann ich mich auch immer mehr privat mit der Blockchain-Technologie und dem Krypto-Markt auseinanderzusetzen.

Lange lag mein Hauptfokus immer beim Handballsport. Doch mehr und mehr kristallisierte sich heraus, dass meine Karriere als aktiver Sportler mit dem Abschluss meines Studiums ebenfalls zu Ende gehen würde. Da war für mich sofort klar, dass ich den Einstieg in die Finanzbranche wagen möchte. Also nahm ich Kontakt zum Athletes Network auf. Sie haben mich im Übergang in die Berufswelt mit diversen Workshops, wie der Standortbestimmung und eine persönliche SWOT-Analyse, unterstützt. Als Sportler ist man sich seiner Stärken und im besten Fall auch Schwächen auf dem Spielfeld bewusst. Athletes Network jedoch half mir die Soft Skills zu in Worte zu fassen, welche für einen Arbeitgeber relevant sind. Und wie der Name schon sagt, hat Athletes Network auch ein grosses Netzwerk. Da entstand die Verbindung zu Luca Iten (Bitcoin Suisse Alumni). Nach guten Gesprächen habe ich mich bei Bitcoin Suisse beworben und durfte anschliessend zum Vorstellungsgespräch. Bei diesem erhielt ich sofort ein gutes Gefühl von den Mitarbeiter:innen, was für mich als Teamsportler wichtig war. Nur wenig später wurde ich zum ersten Arbeitstag begrüsst.

 

Welche Fähigkeiten, die du im Sport gelernt hast, helfen dir jetzt in deinem neuen Job?

Lange Zeit meiner Karriere konnten wir uns mit der Nationalmannschaft für kein grosses Turnier qualifizieren. Dies änderte sich mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 in Dänemark, Schweden und Österreich. Wir spielten die Gruppenphase in Schweden, wo nach 3 Spielen das Turnier für uns zu Ende ging. Da wir uns für die darauffolgende Weltmeisterschaft nicht qualifizieren konnten, war die Europameisterschaft vorerst der Abschluss meiner Nationalmannschaftskarriere. Aufgrund der COVID-Pandemie konnte die Schweiz dann aber doch noch an die WM 2022 in Ägypten fahren. Zwei gesetzte Teams hatten zu viele COVID-Fälle im und konnten das Turnier somit nicht antreten. Manchmal kommt der Lohn für die harte Arbeit nicht unmittelbar, aber ohne Durchhaltefähigkeit kann man ihn auch nicht einsacken. 

Der Wille um stetige Verbesserung – das ist das Ziel jedes Trainings – bei meiner täglichen Arbeit ist dies nicht anders. Auch wenn es manchmal nur kleine Schritte sind, wichtig ist, nicht stehen zu bleiben.

In jeder Gruppe von Menschen kommt es früher oder später zu Reibereien oder Unstimmigkeiten. Im Sport habe ich gelernt, dass die Lösung dieser Konflikte auf sehr individueller Basis beruht. Den einen Mitspieler muss man anschreien, den anderen motivierend aufbauen und den dritten einfach in Ruhe lassen, dieser findet auch allein wieder zu seiner Leistung. Die Teamfähigkeit ist für mich somit zentral.

 

Wie hast du den Wechsel vom Vollzeitsportler ins Büro geschafft?

Dies war ein grosser Wechsel für mich. Die ersten Monate war ich überwältigt von den neuen Eindrücken, den vielen Prozessen und den «langen» Tagen. Zu Beginn bei Bitcoin Suisse mussten mir viele «alltägliche» Sachen des Berufslebens erklärt werden, wie beispielsweise die Ferieneingabe. Als Profisportler sind die Ferien immer gesetzt, jedes Jahr etwa um die gleiche Zeit von Ende Juni bis Mitte Juli.

Was mir ebenfalls verloren ging war das tägliche Training. Während des Studiums bin ich auch viel vor dem Pult gesessen, aber zwischendurch war stets ein strenges Training eingeplant. Schlussendlich brauchte ich für den neuen Alltag einfach eine kurze Angewöhnungszeit. Ich bin froh, wie ich den Wechsel zusammen mit Bitcoin Suisse gemeistert habe!

 

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Bitcoin Suisse aus?

Als Mitglied des Reconciliation-Teams ist unser Ziel, die interne Buchhaltung mit externen Finanzintermediären wie Venues, Banken und der Blockchain abzugleichen. Wir überprüfen alle Transaktionen vom Vortag und sorgen gegebenenfalls für eine korrekte Nachbuchung. Unser Tagesablauf besteht aus Reports und Excel mit Macros. Wenn das Settlement-Team sauber bucht, sind meine Tage ziemlich unspektakulär. 😉

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, dass ich nicht sofort ein Feedback zu meiner Arbeit bekam. Ich ging abends nach Hause, ohne zu wissen, ob ich einen Fehler begangen habe.

Im Sport weiss man, wenn man ein Tor schiesst oder erfolgreich verteidigt. Spätestens, wenn das Spiel zu Ende ist, weiss man, ob man gewonnen oder verloren hat. In der Reconciliation kann es durchaus vorkommen, dass ein Fehler erst einen Monat oder noch später entdeckt wird. Dieses Feedback zu meiner Performance fehlte mir zu Beginn. Mittlerweise habe ich mich daran gewöhnt, wobei es natürlich bisher nicht viele Fehler gab.

 

Wie haben dich deine Erfahrungen aus dem Sport auf diese neue Rolle vorbereitet?

Für das Tagesbusiness und für das Technische, um ehrlich zu sein gar nicht. Dies wäre aber auch eher unrealistisch. Durch den Sport entwickelte ich aber die Wissensbegierde und den Willen nach Erfolg. Somit war ich überzeugt, dass ich mir alles aneignen kann. Was dich der Sport und hauptsächlich Teamsport lehrt, ist das Verhalten und Agieren in einer Gruppe. Teamspirit oder Teamfähigkeit, so würde ich es in einem Vorstellungsgespräch bezeichnen.

Das «Miteinander» hat mich bei Bitcoin Suisse und im Team von Business Operations am meisten beeindruckt. Und nur auf diese Weise gewinnt man im Handball, deshalb habe ich mich im Team auch sofort wohlgefühlt. Aus meiner sportlichen Karriere weiss ich auch, dass es nicht immer nur Sonnenschein & Regenbogen in einem Team gibt und dass zu viel Harmonie auch nicht unbedingt erstrebenswert ist. Sollte es in unserem Bitcoin-Team einmal krachen, bin ich also gerüstet.😉

Zusätzlich lehrt der Sport den Umgang mit Niederlagen und Fehlern. Es liegt in den Genen von jedem guten Sportler sowie jeder guten Sportlerin, dass er oder sie nach einer Niederlage aufsteht und aus dieser lernt. Diese Eigenschaft half mir in der Anfangszeit, um mir Zeit zu geben, alle Informationen, technischen Details und alle relevanten Prozesse des Mid-Office bei Bitcoin Suisse zu lernen.

 

Was ist bisher deine grösste Errungenschaft bei Bitcoin Suisse?

Für mich persönlich gilt der erfolgreiche Wechsel von der Sportwelt in die Berufswelt als grösste Errungenschaft. Dass dieser Wechsel nachhaltig gestaltet wurde und ich nicht nach ein paar Wochen feststellen musste, dass dieser Job nichts für mich ist, bedeutet mir sehr viel.

 

Wie würden dich deine Kollegen beschreiben? Wie würden dich deine Mannschaftskameraden beschreiben?

Diese Art von Fragen habe ich noch nie gemocht, aber ich versuche hier eine subjektive Antwort zu geben. Ich denke, die meisten würden mich als stillen Arbeiter definieren. Einige bezeichnen mich als introvertierten Typ, der aber immer für einen kurzen Schwatz offen ist. Gute Kollegen sehen mich vielleicht auch als Spassvogel. Meine ehemaligen Teamkollegen würden noch hinzufügen, dass ich mich je nach Situation sehr überlegt zu Wort melde und es unerfreulich ist, mit mir in einem Team zu sein, wenn wir verlieren. Als Team-Captain habe ich mich immer zurückgehalten, wenn das Team funktioniert hat. Wenn sich der Kurs nicht in die gewünschte Richtung entwickelt, erkannte ich die Situation und ergriff Initiative. Für mich zählt der Teamerfolg jedes Teams, von dem ich Teil davon bin.

 

Neben Sport und Arbeit, was machst du sonst noch gerne?

Neben Bitcoin Suisse und Handball, wenn da noch etwas Zeit übrigbleibt, …verfolge ich leidenschaftlich Sportarten aus den USA, vor allem American Football (NFL) oder Basketball (NBA). Selbst fahre ich gerne Rennvelo oder suche meinen Schwung auf der Driving-Range. Natürlich bin ich auch für ein Netflix-Marathon oder einen guten Film zu haben. Eine meiner Lieblingsserien ist selbstverständlich «Billions».