«Eigentlich ist jede Sport-Karriere mit einem Enddatum versetzt, das ist ein Fakt. So soll und darf jede:r Athlet:in die Zeit geniessen, während welcher er oder sie in einer Sparte zu den absolut Besten der Welt gehört. Irgendwann aber muss wieder ziemlich weit unten angefangen werden und fern vom Rampenlicht ein Platz in der Berufswelt gefunden werden.»
Was erwartest Du vom Athletes Network? Was würdest Du dir wünschen?
Das Thema “Nachsportkarriere” und die Begleitung der Athlet:innen nach ihrem Rücktritt wurde bis jetzt von keiner Institution explizit vertreten. Das Athletes Network positioniert sich in dieser Nische und hat das Potential, einen wichtigen Beitrag für sehr viele Athlet:innen im Übergang ins Berufsleben zu leisten. Ich hoffe, dass dies zur Wertschätzung der Zeit als Athlet:in in der Berufswelt beiträgt.
Was denkst Du über die Gründer vom Athletes Network? Möchtest Du ihnen etwas sagen?
Die Gründer scheinen von ihrer Mission überzeugt und decken mit ihrem Hintergrund ein breites Spektrum der Schweizer Sportlandschaft ab. Ich hoffe und wünsche mir, dass sie ihre Vision so umsetzen und entsprechend eine Anlaufstelle für Athlet:innen nach ihrem Karrierenende sein werden.
Was erwartest Du von unseren Athletes Days?
Schön wäre es, wenn die Athletes Days nicht nur in der Sport-Welt, sondern auch in der Wirtschaft und im Unternehmensbereich auf Resonanz stossen würden. Vielleicht würde dies helfen, dass die Skills, die Sportler:innen aus ihrer Laufbahn mitbringen, in der Wirtschaft mehr Wertschätzung und Anerkennung geniessen und Sportler:innen auch ohne ein allfälliges Abschlusszeugnis auf unbürokratische Weise eine Chance für den Job-Einstieg bekämen.
Was würdest Du Athlet:innen die noch mitten in ihrer Aktiv-Karriere sind oder erst gerade angefangen haben, mit auf den Weg geben?
Eigentlich ist jede Sportkarriere mit einem Enddatum versetzt, das ist ein Fakt.
So soll und darf jede:r Athlet:in die Zeit geniessen, während welcher er oder sie in einer Sparte zu den absolut Besten der Welt gehört. Irgendwann aber muss wieder ziemlich weit unten angefangen werden und fern vom Rampenlicht ein Platz in der Berufswelt gefunden werden. Das sollte sich jede:r Sportler:in bewusst sein.
Inwiefern sich ein Karrierenende planen lässt und geplant sein muss, ist sehr individuell und auch, inwiefern jemand sich 100% auf den Sport konzentrieren möchte oder eher einen dualen Bildungsweg einschlägt. Wenn es gut durchdacht ist, kann alles funktionieren.
Was sind Deine Learnings betreffend Übergang in die «Karriere nach der Karriere» oder allgemein zum Ende der Spitzensportkarriere?
Diese Frage kann ich wohl erst in einigen Jahren beantworten. Momentan befinde ich mich mitten im Prozess des Ankommens nach der Sportkarriere, wobei einerseits spannende Sachen warten und ich andererseits zugegebenermassen auch gerne an die Tage als Athlet zurückdenke.
Ich versuche diese Ambivalenz bewusst wahrzunehmen, da es für mich Teil des Ablösungsprozesses ist und ich erst danach «richtig» in meiner zweiten Karriere ankommen kann.